Verkehr in Indien – Fortbewegung

Vor meiner Reise nach Indien hatte ich schon so einiges zum Verkehr in Indien gehört und auch Videos gesehen. Wenn man dann tatsächlich drinsteckt, in diesem organisierten Chaos, dann ist das allerdings nochmal etwas ganz anderes. Für eure eigene Indienreise habe ich euch hier eine Zusammenfassung der verschiedenen Fortbewegungsmittel aufgeschrieben.

Verkehr in Indien und Fortbewegungsmittel

Zuerst einmal fahren die Inder auf der „falschen Straßenseite“. Linksverkehr und das Lenkrad rechts war ich aus London und erst kürzlich aus Bermuda zwar gewöhnt, trotzdem dauerte die Umgewöhnung ein paar Tage.

Die Fortbewegungsmittel auf der Straße sind auch um einiges vielfältiger als bei uns. Es gibt natürlich das normale „Auto„. Davon allerdings meist schmale Kleinwägen. Roller findet man in schier endloser Anzahl und ein Gefährt, das wir als Tuktuk bezeichnen würden ist omnipräsent: das Auto. Sagt der Inder zu unserem Auto „car„, so nennt er das „Tuktuk“ tatsächlich „Auto„. Ich habe mir erklären lassen, dass die Namensgebung daher rührt, dass das Auto (Tuktuk) für die Inder wie für uns das Auto (car) das wichtigste Fortbewegungsmittel ist. Alle Autos sind quasi dreirädrige Mofas mit gelbem Dach und grüner Lackierung für normalerweise 3 (4 hatten wir allerdings auch getestet…) Passagiere.

Bei 4 Personen muss einer auf dem Schoß sitzen und auf der anderen Autoseite sollte die schwerste Person sitzen damit das Auto nicht umkippt…

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Selbst auf viel befahrenen Straßen findet man im Verkehr in Indien die Rikschaws. Eine Person tritt bei diesem fahrradähnlichen Gefährt vorne in die Pedale – bei der Straßenqualität oft gar nicht so einfach – und hinten können bis zu zwei Personen auf einer kleinen gepolsterten Bank Platz nehmen. Eignet sich aber wie ich finde nur für kurze Strecken, denn bequem ist etwas anderes.

Daneben findet man noch Karren, die wahlweise von Bullen oder Kamelen gezogen werden. Auch einfach mal auf einer „4-spurigen“-Straße. In Jaipur sind uns auf der Straße auch einige Personen auf Elefanten entgegengeritten. Fußgänger und Fahrradfahrer befinden sich natürlich auch noch in dem ganzen Gewusel aka Verkehr in Indien.

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4-spurig hatte ich in Anführungszeichen geschrieben, denn wenn die Straße laut Straßenbemalung für 4 Fahrzeuge nebeneinander gemacht wurde heißt das, dass sich ca. 7 Gefährte nebeneinander vorbeiquetschen. Jede noch so kleine Lücke wird genutzt, man fährt nicht geradeaus sondern kreuz und quer und man hupt, hupt und hupt. Eine Autofahrt ist immer unermesslich laut und absolut chaotisch.

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tuktuk im strassenverkehr

Unfälle habe ich allerdings fast keine gesehen. Und wenn dann immer nur kleinere Auffahrunfälle, die niemanden im entferntesten interessiert hätten. Da fährt jeder einfach weiter! Dass bei dem ganzen Chaos so wenig passiert liegt natürlich auch an der geringen Geschwindigkeit. Denn in so einem Pulk von Fahrzeugen wird maximal ca. 50km/h gefahren und oft auch einfach im Stau gestanden.

Im Stau stehen ist aber durchaus interessant: Da findet man ganze Familien auf einen einzigen Roller gequetscht, in der Heiratssaison (November-Februar) mehrere riesige Boxen auf eine mini Ladefläche geschnallt, aus denen lautestes Gedudel dröhnt oder auch akrobatische Meisterleistungen in und auf Jeeps bei denen Personen und/oder Gepäck noch irgendwie transportiert werden.

Für Scooter-Fahrer herrtscht tatsächlich Helmpflicht. Allerdings trägt, wenn überhaupt, der Fahrer Helm und die Frau und die Kids auf dem Scooter (gerne mal liegend auf dem Tank vorne geparkt) fahren natürlich ohne Helm!

Ampeln oder auch Abbiegeregeln werden in Delhi so ziemlich ignoriert. Bei rot hatten wir eigentlich nur angehalten, wenn es sehr früh am morgen war und nichts auf der Straße los war. Herrscht Verkehr sind die Regeln vergessen und Vorfahrt hat, wer es eiliger hat. Signalisiert wird das Ganze durch Hupen und ganz wichtig: Blickkontakt zu den anderen Verkehrsteilnehmern. Dabei möglichst entschlossen dreinblicken, dann klappts auch mit dem Abbiegen.

Bei Stau wird auch gerne auf die Fahrbahn gewechselt, die eigentlich in die „falsche Richtung“ befahren wird. Was ich dazu gelernt habe: Solange ein Auto vor einem fährt, das dann von dem vielen Gegenverkehr angefahren wird, ist alles kein Problem. Man sollte nur nicht ganz vorne fahren!

Wenn es in einem Auto (car) recht scheppert, dann nicht wundern, die riesigen Ketten im Kofferraum dienen als Diebstahlschutz.

Taxis gibt es übrigens auch, wobei Frauen geraten wird niemals in ein Taxi zu steigen. Ein Tuktuk-Auto kann nicht so schnell fahren und man kann zur Not immernoch rausspringen. Das Taxi könnte einen sonstwo hinbringen und Indien ist für Frauen doch ein gefährliches Pflaster. Manche Taxis haben den Aufkleber „We respect women“ auf ihrer Rückscheibe. Das sagt denke ich schon alles zur Stellung der Frau… Wenn man das schon extra hinschreiben muss!!

Auch in der Metro sollte man als Frau nicht alleine reisen. Die ist auch immer richtig schön überfüllt. Vergleichbar mit den U-Bahnen, die in München die Fans zu den Bayernspielen kutschieren. Allerdings gibt es in Delhi in der Metro auch Abteile für „Women only„. Ich bin nur in diesen Abteilen gefahren denn in denen ist man vor Blicken und sonstige Übergriffen geschützter.

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Ich bin immer sicher von A nach B gekommen. Mag aber eventuell daran liegen, dass ich immer mit Einheimischen unterwegs war! In einem Land wie Indien mit Sicherheit ein riesiger Vorteil!

Hier findet ihr alle unsere Beiträge zu Indien:
Indien Hauptstadt Neu Delhi
Noch mehr Sehenswürdigkeiten in Neu Delhi
Basics für die Indienreise
Wissenswertes zu Indien
Fortbewegungsmittel in Indien
Echt indisches Essen
Mit dem Nachtzug von Neu Delhi nach Jodhpur
Jodhpur
Jaipur
Taj Mahal in Agra
Zusammenfassung aller Indien Beiträge

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Liebe Grüße, Ina

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