Warum es manchmal nervt vegan zu sein

Es ist nun schon eine Weile her seit ich beschlossen habe mich der veganen Ernährungsweise zuzuwenden. Fazit bis jetzt: ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meiner Entscheidung und würde nicht mehr zurück wollen zum Fleisch/Milch/Fisch – Konsum. Ich fühle mich rundum wohl, sowohl körperlich als auch vom Gewissen her. Allerdings muss ich gestehen – wie man wahrscheinlich vermuten kann – dass es nicht nur Vorteile hat, wenn man sich für diese Lebensweise entscheidet. Um ehrlich zu sein, bringt es sogar ziemlich viele Einschränkungen mit sich – mal abgesehen vom Umfang dessen, was man essenstechnisch zu sich nehmen kann. Vegan sein kann unglaublich nerven!

Essen gehen mit Freunden

Erst letztens tat sich mal wieder folgende Situation auf: Freitag Abend, vorm Party machen, Freunde und ich beschließen sich eine ordentliche Grundlage anzulegen, demnach wird beschlossen schön essen zu gehen. Soweit so gut. Unter meinen Freunden befinden sich natürlich keine anderen Veganer von daher fällt der Besuch eines rein veganen Restaurants sowieso schon mal komplett flach. Ja, meine Freunde sind leider in dieser Hinsicht nicht sehr offen 😉 . Nun gut, das ist okay für mich also lasse ich sie entscheiden wo’s hingeht. Da wir uns in London befinden: Nandos – of course.  Eine Kette, die sich rein auf den Verzehr von Chicken spezialisiert hat. Die Engländer sind sowieso alle Chicken-verrückt wie ich leider feststellen musste ^^. Wir – bzw. sie – beschließen also zu Nandos zu gehen, ohne auch nur daran zu denken, dass ich da eventuell fehl am Platz sein könnte ;). Was bleibt mir dann also dort zu bestellen? Genau – Pommes, wie immer ;). Nandos bietet zwar mittlerweile auch ein vegetarisches Gericht an, aber kein veganes. Und es ist einfach so oft so, dass wenn man irgendwo zum Essen hingeht, es einfach keine veganen Optionen gibt. Wenn dann muss ich bestimmte Gerichte ohne Soße, ohne diese oder jene Zutat bestellen. Nicht nur, dass das nervt, es ist mir natürlich auch ein bisschen unangenehm immer „ne Extrawurscht“ (haha Wurscht ist in diesem Zusammenhang nochmal lustiger) zu wollen. Deswegen bestelle ich mir oft einfach nur Pommes mit Ketchup. Denn ansonsten bleibt mir oft nur Salat ohne Dressing – yumm! Natürlich kann man immer irgendwelches Gemüse, Kartoffeln, Reis etc bestellen, aber wie gesagt: einfach nervig, immer Extrawünsche zu haben oder Nachfragen zu müssen, ob das alles schon in Öl und nicht in Butter angebraten wurde. Oft geht man auch „nur schnell“ zu Burger King etc auf dem Weg, da bleiben mir einfach nur Pommes…oder Salat…ohne Dressing 😉 (Ja ich weiß, es gibt veganes Dressing – Balsamico etc- aber eben nicht immer). Versteht mich nicht falsch, ich liebe Salat, aber ich will nicht immer nur von morgens bis abends Salat essen. Also bleibe ich bei meinen Pommes. Gut, dass ich die liebe :). Aber: es kann halt nerven!!!

Preise und Verfügbarkeit

Ja, vegan sein kann so einfach sein. Obst, Gemüse, Getreide – alles Dinge, die man überall einfach und mehr oder weniger preiswert erstehen kann. Und meine hauptsächliche Ernährung basiert auch auf diesen Zutaten, aber…gewisse Sachen kann man schlichtweg nicht im Supermarkt um die Ecke kaufen, wie z.B. veganen Käse, vegane Schokolade etc. Man muss ewigst lange Wege auf sich nehmen, um zu einem Geschäft zu gelangen, welches so etwas verkauft. Und dort angekommen, erschlagen einen die absolut horrenden Preise. Es ist halt einfach nicht fair! Positiv ist, dass das Angebot tatsächlich immer besser wird aber die Preise sind oft wirklich zum Schlucken. Da überlegt man sich halt zwei, drei Mal, ob man auf der Pizza tatsächlich „Käse“ braucht.

Der Ruf der Veganer

Wenn man neue Menschen kennenlernt und so ins Sprechen kommt, kommt man halt irgendwann zu dem Punkt, an dem man erwähnt, dass man sich vegan ernährt. Das kann auch erst nach mehrmaligem Treffen, Tagen, Wochen … sein, aber irgendwann ist’s soweit. Denn: wenn man Zeit miteinander verbringt, geht man eventuell mal essen oder man sieht die andere Person etwas essen oder man bekommt Essen angeboten, welches man ablehnt, weil man das nicht isst. Und dann sagt man halt „nein danke, ich bin Veganer“. Und dann geht’s los: „Oh Gott, noch so eine!“, „Bist du auch „so eine“? Etc etc. Und dann erklärt man halt, warum und wieso, aber einfach nur aus dem Grund, weil man halt gefragt wird. Zumindest ist das bei mir so. Man kann natürlich nicht alle über einen Kamm scheren. Manche Veganer mögen nervig sein und ständig von sich sprechen – das kann aber definitiv auch bei manch Nicht-Veganern der Fall sein. Um ehrlich zu sein: Ich mach mein Ding und lass alle anderen ihr Ding machen. Und ich habe tatsächlich – entgegen manch Annahme – selten Lust, über „mein Ding“ zu reden. Ich esse halt kein Fleisch/Milch etc., ein Fakt über den ich aber wirklich nicht 24/7 reden muss/will, mich erklären will. Schön, wenn es Menschen interessiert und ich positives Feedback bekomme. Nicht schön, wenn es nicht so ist. Ich habe keine Lust mir anhören zu müssen, wie doof vegan-Sein doch ist, mir von Fremden anhören zu müssen, dass sie meine Lebensweise blöd finden, wenn ich nicht nach ihrer Meinung gefragt habe. Das macht man ja auch auf andere Lebensentscheidungen bezogen nicht. Ich spreche hier natürlich immer nur subjektiv, von mir. Anderen mag es anders gehen. Und viele Veganer sind tatsächlich genau so, wie ich gerade die Nicht-Veganer beschrieben habe. Das darf man sich ja auch nur allzu oft anhören. Manche Veganer mögen ihre Meinung/Entscheidung/Lebensansichten anderen Menschen ungefragt aufdrücken. Ich bin nicht so und ich möchte auch nicht von anderen so wahrgenommen werden. Ich möchte nicht ständig darüber reden oder mir sagen lassen, wie doof Veganer sind. Es nervt!

Sind unter unseren Lesern auch andere Veganer, die meine aufgelisteten Punkte verstehen? Habt ihr noch andere Gründe, warum es nervt, vegan zu sein? Oder wie seht ihr Nicht-Veganer das alles? Könnt ihr ein bisschen mit mir mitfühlen? Lassts mich gerne in den Kommentaren wissen 🙂

Verlosung

Heute mittag hat Ina die Gewinner unserer Verlosung zum Bloggeburtstag ausgelost:

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Und auch die Gewinnerin des Spiels Das Rätsel der blutigen Schere steht fest:

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Herzlichen Glückwunsch an euch alle!

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3 comments

  1. Lese mit Begeisterung die vielen Rezepte .
    Leider stehen viele lecker aussehende Sachen
    In englisch .könnt ihr nicht einen Tip geben,sie in deutsch
    lesen zu können

    1. Liebe Bibi,
      also da bin ich jetzt etwas überfordert. Ich finde nämlich auf unserem Blog ausschließlich Rezepte in deutscher Sprache. Da hast du dich wohl verlesen?!? LG Ina

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