Whole Foods Haul – vegan

Als ich meine Gastfamilie gewechselt habe, bin ich von Nord- nach Südlondon gezogen, nähe den wunderschönen Bezirk Richmond. Nicht nur, dass es auf dem ländlichen Teil den tollen Park mit den Hirschen und einer wundervollen Landschaft gibt, auch die belebte Innenstadt des Bezirks gehört meiner Meinung nach zu einen der schönsten Orte Londons. Deswegen und wegen der nur zehn-minütigen Busfahrt dorthin, gehört Richmond zu meinen beliebtesten Shopping-Orten. Was Richmond auch zu bieten hat: einen Whole Foods!

Bevor es mich hierher verschlagen hat, war ich noch nie in einem Whole Foods Market. Es gibt zwar unter anderem noch weitere in Camden, Kensington etc., aber irgendwie bin ich halt nie zufällig an einem vorbei gekommen und bewusst gesucht hatte ich auch nach keinem. Ich wusste eigentlich nicht wirklich etwas über diese Biosupermarktkette. Was ich allerdings wusste: dass sich in South Park des öfteren darüber lustig gemacht wird ;). Die Philosophie von Whole Foods ist anscheinend qualitative, „natürliche“ Lebensmittel und Körperpflegeprodukte anzubieten, deren Inhaltsstoffe ausschließlich frei von künstlichen Zusätzen sind. Da das Thema gesunde Ernährung immer größer und größer geschrieben wird, ist es kein Wunder, dass Whole Foods immer beliebter wird und fleißig an Kunden gewinnt. Von daher bin ich als ich es erblickte, sofort rein in dieses ominöse Geschäft, um das mal auszukundschaften.

Der Whole Foods in Richmond ist ziemlich groß und bietet eine Menge Auswahl an hochwertigen Produkten. Ich war mittlerweile schon des Öfteren im Whole Foods, meistens jedoch, ohne auch nur ein Teil zu kaufen – es ist nämlich schlicht und einfach viel zu teuer (für meine Verhältnisse)! Trotzdem könnte ich mich immer stundenlang in diesem Geschäft aufhalten – es gibt nämlich wirklich ganz viele tolle Produkte, die man ansonsten einfach nirgends bekommen kann. Besonders die vegane Abteilung ist für mich natürlich interessant. Dieses eine Mal habe ich nun aber tatsächlich zugeschlagen und mir einiges geholt. Natürlich nur rein deswegen, um euch einen kleinen veganen Whole Foods Haul bieten zu können (und null komma null, weil ich das alles gerne wollte 😉 ). Gleich mal vorne weg: gelohnt hat sich das Ganze so semi.

Gegliedert habe ich meine Ausbeute in die Kategorien „empfehlenswert“, „so lala“ und „bloß ned“ 🙂

Banana Cake

Bananen gehören neben Mango und Heidelbeeren zu meinem absoluten Lieblingsobst. Unwichtige Information am Rande: ich esse jeden Tag eine! Außerdem liebe ich Kuchen. Logisch, dass Bananenkuchen für mich absolut interessant klingt. Hab ich mir also geholt! Dieser Bananenkuchen ist von „Everfresh Natural Foods“. Ohne Eier, Milch oder anderen Tierprodukten. 300 g für £2.99. Der Kuchen war geschmacklich in Ordnung, allerdings meiner Meinung nach etwas trocken. Die Nährwerte sind im Gegensatz zu „normalem“ Kuchen den man in Supermärkten kaufen kann jedoch deutlich besser. Im Vergleich: ein typischer Fertigkuchen, wie es ihn in deutschen Läden gibt (z.B. Bahlsen etc.) hat doppelt so viel Fett und mehr Gesamtkalorien als dieser vegane Bananenkuchen. Beispiel Bahlsen Comtess Zitrone 22g Fett, 426 Kalorien vs. Banana Cake 11,5 g Fett, 348 Kalorien. Allerdings ist der Banana Cake halt ziemlich teuer und für diesen Preis nicht lecker genug, um ihn noch mal zu kaufen. Dennoch gute Alternative, wenn man Lust auf sündenfreien Kuchen hat.

=> so lala

Broccoli Crisps

Nach meinem Lieblingsobst folgt mein Lieblingsgemüse: Brokkoli! Diese Chips habe ich gesehen und musste sie einfach haben. Hersteller ist die Marke „The Giving Tree“. Meine Meinung: eine absolute Frechheit! Die Packung enthält gerade einmal 36 g und kostet dafür lächerliche £2,39. Ich habe mir für diesen Preis natürlich ein absolutes Geschmackserlebnis erhofft, aber FAIL! Diese Chips schmecken einfach nur wie in Gewürzmischung gewälzter und leicht frittierter Brokkoli. Nichts besonderes und überhaupt nicht knusprig. Nicht einmal die Nährwerte rechtfertigen den Kauf dieses Produktes: Per 100g haben diese Chips 444 Kalorien, sowie 25 g Fett und 38,9 g Kohlenhydrate. Ähhhhm…

=> bloß ned !!!!

Kale Chips

Okay, und weiter gehts mit einem meiner Meinung nach ebenfalls nicht empfehlenswertem Produkt! Kale, also Kohl, finde ich super lecker und man findet den hier auch total oft in verschiedensten Gerichten und auf verschiedenste Art und Weise zubereitet. Von Deutschland kannte ich das eigentlich noch nicht so wirklich, von daher hat es mich umso mehr gefreut, als ich ihn hier für mich entdeckte. Diese Kale Chips von „Rawlicious“ gibt es bei Whole Foods in vier verschiedenen Varianten. Ich habe mich für den „Indian Spice“ Flavour entschieden. Angepriesen werden die Chips als super lecker und haben sogar den „Best New Food Product“ Award der „Natural & Organic Europe Awards“ gewonnen. Also ich persönlich verstehe das ehrlich gesagt gar nicht. Die Chips schmecken nach nichts ausser der Gewürzmischung und die ist auch nicht unbedingt der Wahnsinn. Das Produkt ist meiner Meinung nach geschmacklich sogar unter dem Durchschnitt und der Preis ist mal wieder viel zu hoch. £2.49 für 40g. Bei der Herstellung werden die Chips dehydriert und erhalten dadurch die gesunden Nährstoffe des Kohls. Nichtsdestotrotz sind die Nährwerte richtig schlecht mit 500 Kalorien, 32,9 g Fett und 37,1 g Kohlenhydrate pro 100 g. Ich mein… auch wenn die Chips bestimmt gesünder sind als „herkömmliche“ Kartoffelchips a la Chipsfrisch und Co – so ein hoher Preis ist meines Erachtens trotzdem nicht gerechtfertigt, besonders wenn ein durchschnittlicher Geschmack und miserable Nährwerte vorzuweisen sind.

=> bloß ned!

Ginger Beer

Ginger Beer habe ich deswegen genommen, weil das einfach so englisch ist ;). In Deutschland hatte ich das davor noch nie gesehen. Vor ein paar Monaten habe ich Ginger Beer zum ersten Mal probiert und mir hats gegraust! Sowas ekliges! Daraufhin habe ich das Zeug nicht mehr angerührt. Nach einer Weile meinte ein Freund zu mir, ich solle ihm doch bitte Ginger Beer mitbringen – aber die alkoholhaltige Version. Ich meinte zu ihm, ob er denn an Geschmacksverirrung leide, da mir ja noch sehr wohl bekannt war, wie dieses grauslige Gesöff damals meine Kehle hinunterrannte. Da ich aber nicht so bin, brachte ich natürlich trotzdem alkoholisches Ginger Beer mit und nach ein paar „normalen“ Bier, traute ich mich doch tatsächlich bei ihm zu probieren. Was soll ich sagen, es hat mir doch tatsächlich geschmeckt?! Seit diesem Zeitpunkt hatte ich mir dann auch des Öfteren Ginger Beer mit Alkohol gekauft, fürs Chillen im Park in etwa..wenns halt erfrischend sein muss! Und dadurch, dass ich mich dann so an diesen Geschmack gewöhnt hatte, dachte ich mir, versuch ich doch noch einmal das „normale“, ohne Alkohol. Vor allem, weil dieses Ginger Beer der Marke „‚Carwston Press“ das mit der Verpackung schon ziemlich gut gemacht hat – mich hat’s total angesprochen. Geschmacklich ist das alkoholfreie Ginger Beer anscheinend immer noch nicht meins. Ich weiß nicht warum, aber das alkoholische schmeckt mir um so viel besser (was sagt mir das jetzt?). ABER dieses Ginger Beer war im Vergleich zu dem, was ich vor ein paar Monaten zum ersten Mal probiert hatte deutlich besser. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich mittlerweile viel mehr mit dem Geschmack vertraut bin. Aber wie auch immer, es war echt in Ordnung. Noch mal kaufen würde ich es mir wohl nicht, aber ich denke, dass Leute, die Ginger Beer Liebhaber sind, dieses sehr feiern würden. Ich habe auch die Oma probieren lassen, weil die eben eine eben erwähnte Ginger Beer Liebhaberin ist und auch sie meinte, dass das richtig richtig gut wäre und besser als viele, die sie schon probiert hätte. Die Nährwerte sind mit 33 Kalorien auf 100 ml jetzt nicht besonders gut, aber könnte schlimmer sein. Der Preis hingegen ist super gut mit nur £0,69 pro Dose. Meine Einschätzung:

=> empfehlenswert

Manomasa Tortilla Chips

Bei diesen beiden Tortilla-Sorten von Manomasa handelt es sich um vegane Varianten dieser Marke (es gab noch weitere, nicht vegane). Green Lemon & Pink Peppercorn sowieso Chipotle & Lime haben sich für mich unglaublich interessant angehört – mal etwas anderes als „cheese and onion“ etc. Außerdem sind die meisten Tortilla-Chips nicht vegan, weswegen ich schon des längeren keine mehr gegessen hatte. Beide mussten also mit! Und ich bin wirklich positiv überrascht. Beide Sorten schmecken extrem frisch&fruchtig und erinnern ein bisschen an Erfrischungsstäbchen :D. Aber im guten Sinn! Kann man echt schwer beschreiben, muss man probieren! Ich habe jeweils nur ein paar Stückchen gegessen und werde den Rest auf jeden Fall zur nächsten Grillparty mitnehmen, denn meiner Meinung nach sind diese Tortillas perfekt für den deftigen Hunger im Sommer zwischendurch. Zusammen gabs beide Packungen für nur £3.00, insgesamt 320 g – total in Ordnung! Nährwerte sind in etwa wie „normale“ Tortilla-Chips.

=> empfehlenswert

Houmous

Und es geht weiter mit der positiven Ausbeute! Dieser Hummus (oder Houmous wie diese Firma ihn lustigerweise bezeichnet) ist der beste, den ich jemals gegessen habe!! San Amvrosia Health Foods heißt die Firma, die dieses köstliche Produkt auf den Markt geschmissen hat. Hummus ist neben Bananen und Avocados das, was ich fast jeden Tag esse. Ich habe selbst schon so viel Hummus selbst gemacht und mich durch jegliche Marken gefuttert. Und dieser hier ist doch tatsächlich der leckerste GEKAUFTE Hummus, den ich bis jetzt probiert habe. Super cremig, intensiv im Geschmack, richtig gewürzt…nicht so langweilig, geschmacklos und fad wie von so manch anderen Firmen. Also wirklich, probiert den, falls ihr die Gelegenheit dazu bekommt! Der Preis war £2,69 für 340g – das finde ich für so ein hochwertiges Produkt in Ordnung. Kalorien hat dieser Hummus etwas mehr als ein „gewöhnlicher“: 358 Kalorien auf 100 g mit 31,7 g Fett. Trotzdem würde ich sagen

=> empfehlenswert

da einfach so so lecker!

Lovechock Schokolade

Diese Schoki hab ich mir noch schnell kurz vor der Kasse geholt. Ja ja genau, da, wo sie einen immer mit dem überteuerten Kleinkram fangen wollen. Haben sie geschafft! Ich wollte einfach noch etwas Süßes auf meine Probierliste setzen, da kam mir die lovechock almond/mulberry gerade recht. Sie kostete mich unglaubliche £3,99 (70 g). Das ist so verdammt teuer ^^. Der Geschmack allerdings war echt super. Schmeckte fast 1:1 wie „normale“ Milchschokolade, was man als sich vegan ernährender Mensch ja nur seltenst erleben darf. Oft ist’s eben nur die dunkle Schokolade, die man essen kann oder andere, überteuerte vegane ;). Wie auch immer – der Geschmack war zwar toll und die Schoki natürlich Bio und umweltfreundlich, dies das, aber…sorry, das ist mir einfach zu teuer! So eine 70 g Tafel ist bei mir auf ein paar Minuten weg, das lohnt sich einfach nicht. Dennoch

=> so lala

da es von allen veganen Schokis, die ich bis jetzt probiert habe eine der besten war. Wer sich das leisten will, kann gerne zu dieser Sorte greifen, ist lecker!

Fazit

Ich habe mir natürlich nur einen ganz winzig kleinen Anteil an Produkten angeschaut, den Whole Foods zu bieten hat. Wie gesagt war ich aber schon des Öfteren im Laden und habe mich einfach nur umgesehen. Die angebotenen Produkte sind fast alle tatsächlich bio, fair trade , umweltschonend etc., was ich absolut unterstütze. Ich persönlich gebe gerne einmal etwas mehr aus für solche Lebensmittel, da mir die Umwelt und Arbeitsbedingungen wichtig sind. Natürlich gebe ich auch gern etwas mehr für vegane Artikel. Das Problem ist nur, dass Whole Foods tatsächlich bei vielen Sachen einfach richtig, richtig teuer ist. Wie schon bei der Schokolade erwähnt: das mag alles fair sein usw. aber für mich persönlich ist es den hohen Preis einfach nicht wert. Würde ich (sehr viel) besser verdienen, würde ich Whole Foods bestimmt viel öfters besuchen. Aber auch Besserverdienende können meiner Erfahrung nach im Whole Foods manchmal nur den Kopf schütteln. Zukünftig werde ich Whole Foods wohl erst in ein paar Wochen wieder aufsuchen, wenn ich mir ein kleines Vermögen zusammensparen konnte ;). Wie seht ihr das Ganze? Wie ist eure Erfahrung mit Whole Foods, falls ihr schon welche machen konntet?

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