Ich als Veganerin muss/darf mich ja wegen meiner Ernährungsweise immer mal wieder mit den Eigenschaften von gewissen Fleisch, Ei – und Milchersatzprodukten auseinandersetzen. Diesen Lebensstil verfolge ich nun zwar schon eine Weile und weiß eigentlich was ich zu tun bzw. zu verwenden habe, allerdings bekommt man ja immer mal wieder neue Informationen über dieses oder jenes Produkt zu Ohren und da dachte ich mir: setze ich mich doch mal intensiv mit dem „Haupt“-Ersatzprodukt „Soja“ auseinander und schaue, was ich meinem Körper da so regelmäßig zuführe.
Für die meisten Vegetarier und Veganer ist Soja einfach nicht weg zu denken – es steht beim Fleischersatz ganz oben auf der Liste. Es kann einfach auf so viele verschiedene Arten und Weisen zu leckerem Essen verarbeitet werden und dient als Haupt-Proteinquelle für „Fleischverzichter“.
Was ist eigentlich Soja?
Soja ist wie z.B. Erbsen, Bohnen und Kichererbsen eine Hülsenfrucht. Sie stammt ursprünglich aus Südostasien, wo es tatsächlich schon seit Jahrtausenden angebaut wird. „Bei uns“ hat die Sojabohne allerdings erst sehr viel später (um den zweiten Weltkrieg) seinen Bekannt- bzw. Beliebtheitsgrad erreicht, da es neben dem Eiweiß auch noch als ein guter Öllieferant dient und als Verarbeitung zu Margarine einen großen Stellenwert eingenommen hatte. Soja wird unter anderem für den beliebten Fleischersatz Tofu, Sojamilch, Tampeh etc. verwendet.
Ist Soja jetzt gesund oder nicht?
Ich liste hier jetzt einfach mal auf, was ich bei meiner Recherche so gefunden habe.
Soja besitzt unter anderem neben Eiweiß und Fett viel gesundes Kalzium, Kalium, Vitamin C und Folsäure.
Wie alle anderen Hülsenfrüchte auch, enthält die Sojabohne allerdings auch für den menschlichen Körper negative Elemente, nämlich natürliche Giftstoffe wie unter anderem Phytinsäure. Phytat bindet die gesunden Mineralien wie Kalzium, Eisen und Magnesium, sodass unser Körper diese nicht aufnehmen und verwerten kann.
Soja enthält Lektine, die Allergene hervorrufen können.
Ein weiterer Giftstoff in der Sojabohne ist das Goitrogen. Goitrogene sind Stoffe, die eine Vergrößerung der Schilddrüse hervorrufen können, da die im Soja enthaltenen Goitrogene die Jodaufnahme in die Schilddrüse hemmen sollen, was zur Folge hat, dass die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone produzieren kann.
Der Hauptkritikpunkt an Soja sind die in der Sojabohne enthaltenen Phytoöstrogene, die das Gleichgewicht von Sexualhormonen bei Frauen und Männern hervorrufen sollen.
Auf der einen Seite hört bzw liest man, dass Soja Krebs vorbeugen soll, auf der anderen Seite heißt es, Soja soll Krebswachstum begünstigen.
Fazit
Ich habe bei meiner Recherche zu Soja so unendlich viel Material gefunden, dass ich gar nicht richtig wusste, welche Punkte ich hier genau anführen sollte. Es gibt unzählige „Anti-Soja“- Seiten im Internet, aber genau so viele, die pro Soja sind. Bei den meisten Autoren, die die Sojabohne und ihre Eigenschaften kritisieren, handelt es sich um Fleischesser und genau das Gegenteil auf der anderen Seite: die meisten Verfechter von Soja sind Veganer oder Vegetarier, die sich viel von Soja ernähren. Über Soja hat es eine Menge an Studien gegeben, die mal pro, mal contra der Hülsenfrucht ausgefallen sind. Also wie ist das denn jetzt? Gesund oder ungesund? Gut oder schlecht? Meiner Meinung nach ist es mit Soja wie mit so vielen anderen Lebensmitteln auch: die Menge machts. Ich konsumiere regelmäßig Soja, aber eben nur in gewissen Mengen. Natürlich wird es schädlich sein, wenn man jeden Tag Unmengen an Soja-Produkten in sich hineinschaufelt – aber das ist doch bei fast allem so! Also ich persönlich werde weiterhin Soja essen, so lange mich nicht irgend eine absolut vertrauenswürdige Studie vom Gegenteil überzeugt. Wie seht ihr das so?
2 comments
Wirklich klasse Blogpost! Ich selber bin nicht Veganer/Vegetarier und finde es bemerkenswert wie sich manche strikt vegan oder vegetarisch ernähren können! Ich selber achte mittlerweile schon mehr darauf weniger Fleisch zu essen, aber möchte darauf auch nicht verzichten. Habe auch vor kurzem meine Liebe zu Tofu entdeckt 🙂 find ich einfach klasse! Seit einiger Zeit trinke ich auch nur noch Soya Milch, weil sie mir einfach besser schmeckt 😀
Liebe Grüße,
Nina
Liebe Nina,
vielen Dank! Ja also ich muss schon sagen, auch mir fällt es absolut nicht leicht mich komplett vegan zu ernähren. Ich finde es natürlich super, wenn du auf deinen Fleischkonsum achtest – das ist ja auf jeden Fall „ein Anfang“ bzw. so viel besser, als wenn man sich einfach mal null Gedanken macht. Schon alleine das hilft unglaublich viel. Und jaaaaa, Tofu finde ich mittlerweile auch ganz toll, hatte damit am Anfang so meine Schwierigkeiten, da man meiner Meinung nach irgendwie echt lange braucht um herauszufinden, wie man den am Besten zubereitet, so dass das auch nach was schmeckt ;).
Lustiger Fakt zur Soja-Milch: ich habe sogar schon vor meiner veganen Zeit fast ausschließlich nur noch Soja Milch in meinem Kaffee verwendet, da – wie du ganz zutreffend geschrieben hast 😉 – das einfach soooo viel besser schmeckt als Kuhmilch :). Finde ich total schön, dass du das genau so siehst ;).
Liebe Grüße
Sanny