Neuseeland Camping mit Familie

Wir waren von Anfang Februar 2023 bis Mitte April 2023 zu dritt in Neuseeland Camping mit Familie. Da die meisten anderen Leute, die wir bei unserer Rundreise getroffen haben, aus 1-2 Personen pro Van bestanden und wir in unserer Konstellation definitiv eher selten waren, gehe ich in diesem Beitrag speziell auf eine Campingreise als mehrköpfigen Familie ein.

Neuseeland Einreise und Flüge

neuseeland camping familie

Mit einem deutschen Reisepass ist die Einreise nach Neuseeland denkbar einfach. Das Visum, das bis zu drei Monaten Aufenthalt gültig ist, beantragt man in der App NZeTA. Für unsere dreiköpfige Familie haben die Visa zusammen knapp 95 € gekostet. Die Genehmigung erfolgte innerhalb von wenigen Minuten.

Flüge nach Neuseeland dauern natürlich lange und kosten dementsprechend. Für unseren Hinflug von Adelaide (Südaustralien) nach Auckland haben wir gut 750 € (zwei Erwachsene, ein 5-jähriges Kind) bezahlt und waren Nonstop knapp 4,5 Stunden unterwegs.

Bei unserem Rückflug sind wir von Auckland nach München geflogen, wobei wir einen Zwischenstopp in Melbourne und einen in Dubai hatten. Die Reisezeit betrug 34 Stunden und die Kosten für alle zusammen lagen bei 2.600 €.

Nach unserer Ankunft in Auckland haben wir eine Nacht in einem Hotel in Flughafennähe verbracht und am nächsten Tag unseren vorab ausgesuchten und bezahlten Campervan bezogen. Das war auch völlig neu für uns, etwas zu kaufen (und das auch noch in der Preisklasse), das wir vorher noch nie gesehen hatten. Aber das ist dort wohl gang und gäbe und hat bei uns auch super geklappt.

Camper kaufen in Neuseeland

Da wir 9 Wochen in Neuseeland unterwegs sein wollten und wir in Australien mit dem Kauf- und anschließendem Verkauf unseres Campers gut gefahren (haha) sind, haben wir auch in Neuseeland wieder einen Van gekauft, statt ihn zu mieten. Letzen Endes haben wir dadurch in Neuseeland nur wenige Euros sparen können. Die Ersparnisse beim Kauf gegenüber dem Mieten steigen aber natürlich mit längerer Reise- bzw. Nutzungsdauer.

Für Familien sind die gängigen Firmen, bei denen die größeren Vans und Motorhomes gemietet werden können Maui, Britz und Mighty. Für uns war das Modell Kea Nomad (2+1 Ultima) mit 3 Betten ideal. Das ist ein 7 m langer Mercedes Sprinter Umbau, in dem wir auch schon in Australien für gut 5 Monate durchgängig gelebt hatten und auch in Neuseeland erwies uns das Gefährt sehr gute Dienste. Wenn dieser Van in Australien noch eher zu den „Kleinen“ gezählt hat, so waren wir damit in Neuseeland allerdings eher in der Luxuscamper-Schiene.

Da in Neuseeland Linksverkehr herrscht, empfehle ich jedem normalerweise rechts Fahrenden ein Gefährt mit Automatik-Getriebe.

Neuseeland Camping: RUC – Road User Charge

Wenn man einen Camper kauft, dann muss auch die Road User Charge, kurz RUC, selbst bezahlt werden. Dies gilt für alle dieselbetriebenen Fahrzeuge. RUC kann ganz einfach online (hier) erworben werden und muss vorab (!!!) gekauft werden. Man kauft quasi für eine selbstfestzulegende Kilometerzahl (1.000er Schritte) eine Straßennutzungsberechtigung, die auch in der Windschutzscheibe klar ersichtlich dargestellt werden muss. Drucken lassen kann man sich die RUC beispielsweise in den verschiedenen Post-Offices.

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Neuseeland Camper – Kea Nomad

Der Kea Nomad ist für drei Personen ideal, denn er beinhaltet ein großes Bett, das man in eine geräumige Sitznische umbauen kann. Wir haben das Bett die volle Reisedauer aufgebaut gelassen und den zweiten Tisch vorne genutzt. Neben dem dritten Sitzplatz, der sich hinter dem Fahrer befindet, kann im Stand ein Metallfuß mit Tischplatte aufgebaut werden. Der Beifahrer- und der Fahrersitz lassen sich komplett drehen, so dass alle Sitze, die für das Fahren genutzt werden auch als Sitzplatz am Tisch verwendet werden können.

Die Küche bestand aus einem Indoor-Gasherd mit 3 Feldern, einem Dunstabzug, einem großen Kühlschrank und einer Mikrowelle. Die Mikrowelle konnte allerdings nur genutzt werden, wenn wir das Auto an eine externe Stromquelle gehängt haben. Alle anderen Funktionen konnten wir mit Hilfe unseres Solarpanels auf dem Dach und der zweiten Batterie im Auto voll nutzen.

Außerdem hatte der Van ein kleines „Bad„. Dort gab es eine Toilette mit Spülung, ein Waschbecken und es hätte sogar die Möglichkeit einer Dusche bestanden. Die Dusche haben wir allerdings nie genutzt, da unser Bad eher eine Abstellkammer für alle möglichen Strandutensilien und Trockenkammer für nasse Badeklamotten war.

In Australien haben wir unseren Außengrill des Keas sehr geschätzt, in Neuseeland dank Wind und Wetter allerdings fast nicht genutzt. Dafür haben wir uns sehr für unsere Diesel-Standheizung begeistern können. Zwar hatten wir auch viele sehr warme Tage aber in kühleren Nächten und weit im Süden – also in Richtung Antarktis – wussten wir diese Anlage sehr zu schätzen.

Freedom Camping Neuseeland Fully Self Contained

Für ein Campingerlebnis in Neuseeland ist die „Fully Self Contained„-Plakette auf dem Auto das wichtigste Utensil. Denn nur wer diese Plakette hat, der darf auf den kostenlosen, sogenannten Freedom Camping Spots, überhaupt stehen! Das wird tatsächlich auch kontrolliert und wer ohne Plakette wild campt, der zahlt Strafe. Auf unserer Rundreise sind uns auch einige Mietfahrzeuge untergekommen, die diese Plakette nicht hatten bzw. die mit einer mittlerweile ungültigen Plakette ausgestattet waren. Also falls ihr mietet: Kontrolliert die Gültigkeit der Plakette! Wer fully self contained ist, der hat übrigens eine eigene Toilette an Board, einen Frischwasser und einen Abwassertank.

Campingplätze Neuseeland via Campermate und Wiki Camps

Wie auch in Australien haben wir ebenso in Neuseeland die Apps Campermate und Wiki Camps genutzt, um Campingplätze ausfindig zu machen. In Neuseeland gibt es viele Freedom Camping Spots, bei denen natürlich diejenigen die Plätze bekommen, die als erstes da sind. Die Apps geben genau Auskunft über die Ausstattung. Oft sind Dixies oder Plumpsklos vorhanden. Manchmal gibt es auch Übernachtungsplätze ohne Toilette. Sehr selten findet man auch Plätze, die sogar eine (in 99% der Fälle kalte) Dusche anbieten. Ein massiver Unterschied zu Deutschland: Die öffentlichen Toiletten sind immer super sauber! Selbst die Longdrops (Plumpsklos) werden von Mitarbeitern der Communitys täglich gereinigt und mit Klopapier und Seife ausgestattet. Also kein Vergleich zu deutschen Raststätten-Klos.

Neuseeland Fähre zwischen Nordinsel und Südinsel

Um mit seinem Camper zwischen Nord- und Südinsel zu wechseln, muss man eine Fähre buchen. Die Fährverbindung erstreckt sich von Wellington auf der Nordinsel nach Picton auf der Südinsel. Es macht Sinn einen Platz auf der Fähre zu buchen, sobald man ein Datum für die Überfahrt weiß, da die Plätze sehr begehrt sind. Gerade für größere Gefährte gibt es nur beschränkt Platz! Wir haben unsere Fährslots gut 3 Monate im Vorraus gebucht. Es gibt zwei Unternehmen: Interislander und Bluebridge. Wir haben uns bei beiden Überfahrten für Interislander entschieden.

Eure Fragen zum Neuseeland Camping als Familie

Schreibt mir gerne eure Fragen zum Camping Neuseeland als Familie in die Kommentare! Ich arbeite aktuell an weiteren Beiträgen zu Sehenswürdigkeiten und Campingmöglichkeiten sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel.

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Liebe Grüße, Ina

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