Tasmanien Rundreise – Camping Urlaub

Nach meiner sechsmonatigen Reise durch ganz Australien fällt es mir aktuell schwer überhaupt einen Anfang für Beiträge zu finden, die euch als potentiellen Australien-Besuchern einen Mehrwert bieten. Deshalb starte ich zunächst klein und besser überschaubar mit meinen Tipps für eine Tasmanien Rundreise und im Zuge dessen für einen Camping Urlaub auf Tassie. Vorab: Wir waren zwei Wochen in Tasmanien, was für eine Rundreise einen idealen Zeitrahmen darstellt. Wie bei den meisten Reisezielen kann man natürlich mehr entdecken, wenn man länger bleibt. Drei Wochen in Tasmanien zu verbringen wäre also auch eine sehr gute Idee.

Tasmanien Rundreise – Camping Urlaub

Tasmanien rundreise Camping Urlaub

Tasmanien Urlaub – Reisezeiten, Wetter

Da sich Tasmanien auf der Südhalbkugel befindet, ist der Sommer hier von Dezember bis Februar, was auch die ideale Reisezeit darstellt. Im Winter können viele Wege nicht begeh- bzw. befahrbar sein und auch die Walks in den Nationalparks sind in höheren Lagen nur mit passender Winterausrüstung zu bewältigen. Gerade zum Campen würde ich definitiv die Sommermonate für eine Reise empfehlen. Wir waren zwei Wochen Ende Januar auf Tassie und auch da hatten wir oft sehr wechselhaftes Wetter, bei dem sich schönster Sonnenschein mit Regen und Kälte abwechselte. Beständiges Wetter ist in Tasmanien definitiv nicht zu erwarten.

Anreise Tasmanien

Tasmanien ist eine eigenständige Insel, die 240 km südlich von Australien liegt, aber im Sinne der Verwaltung zu Australien gehört. Deshalb ist entweder eine Anreise per Flugzeug oder per Fähre möglich. Der größte Flughafen Tasmaniens, der auch ein internationaler Flughafen ist, befindet sich in Hobart, der Hauptstadt. Wir sind bei unserer Reise mit Virgin Australia knapp zwei Stunden von Adelaide nach Hobart geflogen und zwei Wochen später die gleiche Strecke wieder zurück.

Für unseren Aufenthalt in Tasmanien haben wir einen Campingtruck (Ute sagen die Aussies) mit Dachzelt gemietet. Für eine Rundreise empfehle ich auf jeden Fall ein Fahrzeug mit hohem Radstand und Allradantrieb (4WD). Tasmanien ist in vielen Bereichen unerschlossen und kann dort auch nur mit solchen Gefährten befahren werden! Durch die Witterungsbedingungen macht es ohne einen Allradantrieb wenig Sinn dort zu Campen, da die Nationalparks und Campingplätze oft „leicht matschig“ sind. Natürlich kommt man auch mit einem normalen Camper auf den Hauptstraßen fast überall hin. Allerdings fand ich bei unserer Rundreise speziell das Entdecken von einsamen Buchten, Stränden, Wäldern usw. besonders spannend. Also mein Tipp: Ute mit Dachzelt, 4 WD und im Kofferraum eine ausziehbare Küchenzeile mit Kühlschrank, Gaskocher und Spüle.

Unser eigentlicher Plan wäre gewesen, dass wir im Zuge unserer Australienrundreise einen Abstecher nach Tasmanien machen, sobald wir Melbourne, bzw. den Hafen Geelong erreichen. Von dort fahren nämlich Fähren nach Devonport, Tasmanien. Da es nur eine Fährengesellschaft gibt, sind die Plätze auf den Fähren allerdings sehr beliebt und zügig ausgebucht. Je größer das Gefährt, das man mit auf die Fähre nehmen möchte, umso teurer wird aus. Außerdem wird es generell schwieriger überhaupt einen Slot auf der Fähre zu ergattern. Long story short: Obwohl wir ca. 2 Monate im Vorraus nach einem Platz für eine Überfahrt nach Tasmanien gesucht hatten, war schon alles ausgebucht. Im Nachhinein war das allerdings gut für uns. Mit unserem 7-Meter-Camper ohne Allrad hätten wir auf Tassie keinen großen Spaß gehabt. Die Fährfahrt ist mit knapp 12 Stunden Reisezeit auch nicht besonders kurzweilig und wäre auch noch um einiges teurer als die Flüge gewesen. Aber, wenn man schon mit einem passenden Camper in Australien unterwegs ist, dann macht eine Überfahrt mit der Fähre durchaus Sinn – man muss aber auch rechtzeitig buchen! (Hier gehts zur Seite der Fährgesellschaft.)

Camping Urlaub in Tasmanien

Wie oben schon erwähnt, ist die sinnvollste Variante um Tasmanien zu erkunden das Camping. Klar kann man in den größeren Städten in Hotels absteigen, aber die richtig faszinierenden Ecken wird man so nicht entdecken.

Gut zu wissen: Auf Tasmanien darf man quasi überall campen. Natürlich sollte man sich dabei gute Plätze suchen, bei denen man sicher ist. Wenn man irgendwo nicht campen darf, dann gibt es explizit Schilder, die darauf hinweisen.

Eine App, die uns auch am Festland Australien sehr geholfen hat ist Wiki Camps Australia. Dort sind sowohl bezahlte Campingplätze als auch einfach gute Plätze zum Free Camping hinterlegt.

Weiter unten habe ich eine Auflistung mit unseren besuchten Campingplätzen bzw. Free Camping Spots mit kurzen Kommentaren geschrieben.

Nationalparks – Nationalparkpass

Tasmanien besteht gefühlt nur aus Nationalparks, weshalb man um einen Nationalparkpass auch nicht herumkommt. Manche Straßen führen einfach durch einen Nationalpark und man würde ansonsten einfach nicht weiterfahren dürfen. Viele Nationalparks haben günstige/kostenlose Campingplätze, die natürlich auch nur mit einem Pass genutzt werden können. Für unseren Aufenthalt hat sich der Holiday Pass angeboten. Dieser gilt für bis zu 8 Personen, ist 2 Monate gültig, beinhaltet auch den Zugang zum Cradle Mountain Nationalpark (der wohl wichtigste und touristischste Nationalpark Tasmaniens) und kostete ca. 90 AUD. Hier findet ihr eine Übersicht der Nationalparks und auch die Möglichkeit einen Pass zu kaufen. Diese sind auch ausserhalb des Internets easy erhältlich. Unsere Autovermietung hat beispielsweise beim Mieten des Autos einen Nationalparkpasskauf mit angeboten und auch die Nationalparks selbst verkaufen die Pässe.

Tasmanien Rundreise Route

Im Nachfolgenden zeige ich euch einfach die Route, die wir auf Tasmanien gefahren sind und welche Sehenswürdigkeiten wir im Zuge dessen mitgenommen haben. Auf der Karte unten findet ihr diese und noch einige weitere, die wir nicht besucht haben. Das passierte aus Zeitgründen oder weil wir uns weniger dafür interessiert haben oder weil es mit einem 5-jährigen Kind nicht sinnvoll gewesen wäre.

Tag 1: Ankunft in Hobart

An unserem ersten Tag der Tasmanien Rundreise haben wir „nur“ unser Mietauto in Empfang genommen. Dazu sind wir mit einem Uber vom Flughafen zur Verleihstation gefahren. Anschließend mussten wir uns erstmal in unserem neuen Zuhause einrichten. Also das Dachzelt testen, Betten beziehen und mit der ausziehbaren Küche anfreunden und irgendwie unser gesamtes Gerümpel in den Truck einräumen, so dass man an Klamotten und Badutensilien sinnvoll herankommt.

Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz direkt am Flughafen am Big4 Hobart Airport Tourist Park. Sehr schöne Waschräume, tolle Campkitchen, super Spielplatz. Alles ganz hervorragend!

Tasmanien rundreise Camping Urlaub

Tag 2: Hobart, Mount Field Nationalpark

Wir erkundigten am diesen Tag die Hauptstadt Tasmaniens, Hobart. Auf der Karte unten habe ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Plätze eingezeichnet. Der Hafenbereich und die historische Altstadt sind absolut sehenswert.

Unsere Fahrt führte uns in Richtung Westen zum Mount Field Nationalpark. Auf dem Weg hielten wir noch beim Salmon Pond an, weil wir dort eigentlich Lachse füttern wollten. Da die komplette Anlage bei unserer Ankunft völlig verlassen war und das, was wir von aussen erspähen konnten, recht unspektakulär aussah, kann ich den Zwischenstopp nicht wirklich empfehlen.

Am Mount Field Nationalpark angekommen, nutzten wir auch schon das erste Mal unseren Nationalparkpass, denn wir bezogen einen Campingplatz auf dem dazugehörigen Campground. Da der Walk zu den dortigen Russel Falls relativ kurz war, haben wir den am späten Nachmittag auch noch angetreten. Eigentlich hatten wir uns nicht viel erwartet, weil wir mittlerweile ja schon ziemlich viele tolle Regenwälder gesehen haben. Aber die riesigen Bäume und Farne haben uns auf jeden Fall beeindruckt. Der Wasserfall war auch sehr hübsch anzusehen.

Tag 3: Lake St. Clair Nationalpark

Am Tag 3 gab es zunächst eine längere Fahrt zum Lake St. Clair Nationalpark, wo wir uns für einen 6 km langen Rundwanderweg zur Platypus Bay entschieden. Es hätte auch einen ca. 4 km langen Wanderweg gegeben, bei dem man allerdings größere Stücke sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg geht. Unsere erhoffte Sichtung eines Schnabeltiers hat leider nicht stattgefunden, da sie im Grunde nur in der Abend- bzw. Morgendämmerung aus ihren Verstecken kommen. Aber man kann auch während des Tages Glück haben! Auf diesem Walk hatten wir unsere einzige Wildlife-Begegnung mit einer Schlange, die bei unserem Anblick allerdings sofort abgehauen ist. Aber gut zu wissen: In Tasmanien sind alle Schlangen giftig!

Wir bewegten uns auf der A10 weiter nach Westen, um bei den Nelson Falls einen kurzen Walk (ca. 1 km) zu den Wasserfällen zu unternehmen. Auf ganz Tasmanien sind 60 „Short Walks“ verteilt, die auch speziell gekennzeichnet sind. Der Weg zu den Nelson Falls ist einer davon.

Der nächste Stopp war der Iron Blow Lookout vor der Stadtgrenze von Queenstown, wo sich für uns ein kleiner Drohnenflug auf unserer Tasmanien Rundreise gut angeboten hat.

Die Nacht verbrachten wir auf dem süßen Campingplatz in Queenstown, dem Queenstown Cabin & Tourist Park.

Tag 4: Strahan, Ocean Beach, Corinna

Von Queenstown aus nahmen wir die B24 in Richtung Westküste. Im kleinen Örtchen Strahan gibt es einiges zu entdecken. Wenn Zeit und Wetter passen, dann ist es möglich von hier verschiedene Bootstouren auf dem Fluss zum Meer zu unternehmen. Wir sind an der Küste entlangspaziert, haben einen Abstecher in die Pine Sawmill unternommen und im Coffee Shack ein leckeres zweites Frühstück eingenommen.

Dann ging es an die Westküste zum Ocean Beach, der wunderschön ist und auf jeden Fall einen Abstecher wert. Der Ocean Beach ist leider auch der Strand, an dem im September 2022 über 200 Wale gestrandet sind. Durch die abgelegene Lage konnten davon leider nur wenige gerettet werden.

Auf der B27 ging es weiter nach Norden zu den Henty Dunes. Hier ist es super, wenn man beispielsweise ein Bodyboard mitnimmt, denn am meisten Spaß macht es, nach einem anstrengenden Aufstieg, auf dem Board die Dünen wieder hinunterzusausen.

Der nächste Stopp war der winzige Ort Corinna, zu dem wir über enge und nicht asphaltierte Straßen (C249) quer durch den Regenwald fahren mussten. Bevor wir Corinna erreichten, mussten wir an einem sehr skurrilen Stopp halten. Die Straße endet nämlich direkt am Pieman River und statt eine Brücke hinzustellen, haben sich die Einwohner von Corinna gedacht, dass sie da einfach eine Fähre, die am Seil den Fluss überquert, hinbauen. Also haben wir das Knöpfchen gedrückt, woraufhin auf der anderen Uferseite ein lauter Alarm ertönte und dann setzte sich die gelbe Fähre in Bewegung und kam auf uns zu. Auf der Fähre hat genau ein Auto Platz und die Überfahrt dauert ganze 5 Minuten. Es kostet allerdings auch 28 $ und es gibt keine andere Möglichkeit zum Überqueren dieses Flusses an der Stelle.

In Corinna wollten wir eigentlich auf dem dortigen Campingplatz bleiben, der war allerdings schon ausgebucht. Da wir dort im Nirgendwo waren – es gibt absolut kein Handynetz, keine anderen Campingplätze und nur eine unasphaltierte Straße – sind wir weiter Richtung Norden gefahren und haben an einer Brücke ein ganz nettes Fleckchen zum Stehenbleiben und Free Camping gefunden. 

Tag 5: Tarkine Wilderness

Von unserem Free Campingspot sind wir die C249 weiter Richtung Norden nach Arthur River gefahren. Die Straße hier ist nicht asphaltiert aber auf einer Tasmanien Rundreise fast schon ein Muss. Man fährt hier wirklich einsam durchs Nirgendwo und sieht traumhafte Landschaften.

In Arthur River besuchten wir The Edge of the World und im Anschluss unternahmen wir noch einen sehr schönen Walk an der nördlichen Uferseite des Flusses entlang in Richtung Mündung. Die Leute vom Arthur River Parks and Wildlife Service hatten uns diesen Tipp gegeben und noch einige mehr. Ich würde also vor einem eventuellen Walk einen Besuch dort empfehlen, um sich den für sich passendsten aussuchen zu können.

Der Arthur River Parks and Wildlife Service betreibt hier auch verschiedene Campingplätze. Die meisten sind nur mit Toiletten ausgestattet, aber es gibt auch einen mit einer kleinen Campkitchen und kalten Duschen. (Peppermint Campground) Die waren wirklich eiskalt, aber wenn man sich daran gewöhnt hat und es einfach sein muss, dann ist auch eine kalte Dusche ganz hervorragend.

Tag 6: Marrawah, Smithton, Stanley

Weiter ging unsere Fahrt in Richtung Norden nach Marrawah, das einige Strände bietet, an denen man super surfen kann. Dort liegt auch der Green Point Campground, der – ohne ihn selbst getestet zu haben – ein guter Free Camping Spot zu sein scheint. (Mit kalter Dusche am Strand.)

Von dort aus sind wir die C215 nach Smithton gefahren, weil wir die landschaftlich interessantere Strecke fahren wollten. Eine Fahrt via der ausgebauten A2 wäre natürlich auch möglich gewesen. Dort gab es einen Besuch bei Woolworths und einen kleinen Mittagssnack in Sadies Café.

Weiter ging es nach Stanley, dessen Vulkankrater The Nut wir schon von weitem erspäht hatten. Dort parkten wir am zugehörigen Parkplatz und wanderten die sehr steilen aber kurzen Wege zum Vulkankrater nach oben. Die lächerlich kurze Fahrt mit dem Sessellift für 50 $ hatten wir uns damit gespart. Oben konnten wir einen 2 km langen Rundweg am Krater entlang und zu verschiedenen Lookouts machen und auf den Ort, sowie das Meer und die Küsten eine super Aussicht genießen.

Dann besuchten wir den Godfreys Beach, wo wir einen Abendsnack und Spielplatzbesuch machten. Um halb 9 wagten wir uns dann auf die Plattform am Strand, von der aus man die kleinsten Pinguine der Welt beobachten kann, wie sie an Land gehen. Wir mussten schon ziemlich geduldig sein, denn erst eine Stunde später wagten sich die ersten Pinguine an Land und wir konnten beobachten, wie sie sehr vorsichtig und langsam watschelnd an uns vorbei zu ihren Nestern gingen. Ein megatolles Erlebnis! Die Pinguine sind während des Tages im Meer auf Nahrungssuche und kommen erst in der Dunkelheit in ihre Nester am Strand zurück. Damit sie dabei nicht gestört werden und wir sie trotzdem sehen können, wird der Strandabschnitt mit rotem Licht beleuchtet, das die Pinguine nicht wahrnehmen. Es darf auf keinen Fall mit Blitz fotografiert werden, da das Licht die Pinguine abschreckt und sie dann nicht an Land gehen.

Sehr praktisch wäre es gewesen, wenn wir auf dem Campingplatz direkt in Stanley einen Platz ergattert hätten. Der war aber natürlich schon voll, so dass wir auf einen Platz in Forest ausweichen mussten. Das war im Endeffekt ein Sportplatz mit einer süßen Campkitchen und öffentlichen Toiletten. Bezahlt werden (10 $) musste der Platz im angrenzenden General Store, was wir am nächsten Morgen erledigten.

Tag 7: Northcoast Tasmania

Halbzeit unserer Tasmanien Rundreise und wir sind an der Nordküste angekommen! Unser erster Stopp war der traumhafte Boat Harbour Beach mit türkisem Wasser und weißen Sand.

Der nächste Stopp war der Table Cape Lookout, von wo aus man auch einen Walk zum Table Cape Lighthouse unternehmen kann, den wir allerdings nicht gegangen sind.

Weiter ging es in den Ort Burnie, wo wir der örtlichen Communion Brauerei einen Besuch abstatteten, um uns lokales Bier und ein Brotzeitbrettchen zu gönnen. Außerdem besuchten wir noch das Penguin Center, wo wir via Kameras Pinguine in ihrem Bau beobachten konnten.

Danach fuhren wir zum Fern Glade Platypus Reserve, wo wir wieder einen der 60 kurzen Tassie-Walks unternahmen und natürlich am Nachmittag keine Schnabeltiere aber ihre verdächtigen Blubberblasen im Fluß entdeckten.

Dann führte uns unsere Fahrt weiter in den Ort Penguin, wo alles den Pinguinen gewidmet ist. Pfosten, Abfalleimer, eine riesige Statue und auch die örtliche Brauerei ist die Penguin Brewery.

Unser letztendliches Ziel war der Ort Devonport, wo wir auf einem Campground eincheckten, bei dem es sogar heiße Duschen und Strom gab. Vom Campingplatz aus bietet sich ein superkurzer Walk zum Leuchtturm an. Und man sieht sogar vom Platz aus die Fähren „Spirit of Tasmania„, die von Melbourne nach Devonport und wieder zurück fährt.

Tag 8: Cradle Mountain Nationalpark

Für den Cradle Mountain Nationalpark benötigt man ebenfalls einen Nationalparkpass. Es ist das wohl touristischste Ziel, das es hier auf Tasmanien gibt. Es existiert ein riesiges Visitor Center, die Besucher werden mit Bussen herangekarrt und Shuttlebusse bringen einen zu den einzelnen Walks.

Wir haben uns für den Walk zum Lake Lilla entschieden, auf dessen Wegen man eventuell wild lebende Wombats sehen könnte. Bei unserem Besuchstag war es den süßen Tieren allerdings mit Sicherheit zu heiß, so dass wir uns mit der Sichtung von Wombat-Ausscheidungen begnügen mussten.

Außerdem gingen wir noch den sehr kinderfreundlichen Enchanted Walk, wo man hervorragende Aussichten auf Seen und natürlich wieder den Cradle Mountain hatte. Da begegnete uns auch ein gar nicht scheuer Echidna.

Übernachtet haben wir an diesem Tag unserer Tasmanien Rundreise bei Cradle Mountains Fishery & Camping. Direkt am Nationalpark gibt es auch einen fancy Discovery Parks Campingplatz, der allerdings unverschämt teuer war. Fishery & Camping ist vielmehr der riesige Garten eines Anwohners. Der ist allerdings direkt an einem kleinen, wunderschönen See gelegen (in dem man auch fischen könnte) und es gibt hübsche Dixie-Klos (mit Spülung und Blumendeko) und sogar eine kleine Möglichkeit zum Abspülen. Duschen oder Netzabdeckung existieren hier allerdings keine.

Tag 9: Trowunna Wildlife Sanctuary, Launceston

Vom Cradle Mountain aus fuhren wir in Richtung Osten bis zum Trowunna Wilflife Sanctuary. Auf dem Weg befinden sich noch einige Höhlen zum Erkunden. (Da wir auf dem australischen Festland schon einige Höhlen besucht hatten, haben wir diese hier ausgelassen.) Im Trowunna Wildlife Sanctuary nahmen wir an einer geführten Tour teil, bei der man die Fütterung von Tasmanischen Teufeln mit toten Wallabys miterleben kann. (Geräusche von reißenden Sehnen und knackenden Knochen inklusive.) Außerdem kann man das Areal frei erkunden und mit einer Futtertüte beispielsweise die Enten, Schwäne aber auch Kängurus füttern, die sich sogar streicheln lassen. Im Rahmen der Führung darf man auch die Wombats und Tasmanischen Teufel streicheln. Die Wombats sind einfach die süßesten Tiere auf der Welt und wir waren schockverliebt!

Anschließend fuhren wir durch Deloraine bis nach Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. Dort besuchten wir das Cateract Gorge Reserve. Neben einem großen Pool kann man in dem Flußarm baden, sich ein Eis im Café gönnen, mit der süßen Seilbahn über den Fluss fahren oder Walks über die verschiedenen Brücken machen. Wir haben uns für einen kurzen Walk um das schöne Areal entschieden.

Unser Campground in der Nähe von Launceston, Myrtle Park Camping & Recreation Ground, war wunderschön, wir campten unter einem riesigen Baum und hatten sogar heiße Duschen.

Tag 10: Beauty Point, Mt. William Nationalpark

Am Tag 10 unserer Tasmanien Rundreise starteten wir zum Beauty Point, wo wir uns nicht entscheiden konnten, ob wir lieber Seepferdchen oder Schnabeltiere und Echidnas sehen wollten, weshalb wir einfach beides machten. Wir starteten mit Seahorse World, wo wir verschiedene Seepferdchen begutachten konnten. Besonders spannend: Hier werden Seepferdchen für Aquarien auf der ganzen Welt gezüchtet, so dass wir ganz viele schwangere und tausende, winzige Baby-Seepferdchen sahen. Außerdem gab es einige weitere Meeresbewohner, beispielsweise ein Weedy Seahorse oder einen Octopus zu sehen.

Danach ging es ins Platypus House gegenüber, wo wir in einer Führung (endlich) Schnabeltiere begutachten und uns in einem Raum mit wusligen Echidnas setzen konnten. Die Führungen wurden supergut gemacht und waren mega interessant – sind also sehr zu empfehlen!

Zum Übernachten fuhren wir über Bridport an die Ostküste in den Mt. Williams Nationalpark, wo wir nahe der Ansons Bay am Policemens Point einen super Platz zum Campen fanden. (Für die Strecke ist auch ein 4WD mit Bodenfreiheit wichtig!) Dort gibt es zwar nur Toiletten (keine Duschen, keine Campkitchen, kein Wasser) aber dafür einen wunderschönen Strand.

Tag 11: Eastcoast Tasmania

Von der Ansons Bay aus, fuhren wir an der Ostküste gen Süden bis zur Binalong Bay. Der Weg an der Küste entlang ist mit zig Wasser- und Schlaglöchern gesäumt, ist also nichts für fragile Vehikel. Die Bucht ist wunderschön, bei unserer Ankunft war das Wetter allerdings kalt, windig und grau. Weiter ging unsere Tasmanien Rundreise zum süßen Ort St. Helens, wo wir uns unter anderem mit etwas Food eindeckten.

Verspeist haben wir das Ganze in Bicheno am Redbill Beach, von wo aus man eine tolle Aussicht auf die Diamond Island hat. Natürlich nahmen wir bei der Gelegenheit auch noch das Bicheno Blowhole mit, das ganz nett war. (In Australien war das Blowhole in Kiama einfach so viel krasser.)

Es ging weiter in den Süden bis zu den Friendly Beaches. Superschön aber bei unserem Besuch zu kalt zum Baden.

Unser Campground des Tages war in der Coles Bay und hatte heißen Duschen, Spielplatz und Campkitchen. Es war der Big4 Iluka on Freycinet Holiday Park.

Tag 12: Wineglass Bay, Tasman Peninsula

Unsere Fahrt führte uns in den Freycinet Nationalpark, wo wir zunächst einen kurzen Walk zum Cape Tourville Lighthouse unternahmen. Dann ging es ein Stück weiter in den Nationalpark hinein, wo wir einen ca. 1,5 stündigen Walk zum Aussichtspunkt auf die Wineglass Bay machten, der berühmteste Bucht Tasmaniens.

Nach dem Walk setzten wir uns Tasmanien Rundreise in Richtung Swansea fort, wo wir den Kressy Beach und den Spiky Beach begutachteten – beide wunderschön – und dann noch über die Spiky Bridge fuhren. Weiter ging es wieder mit Allrad-Funktion an der Küste entlang bis zur Halbinsel Tasman Peninsula, wo wir am Eaglehawk Neck einen kurzen Stopp einlegten, um die Dogline zu besuchen. (Die Halbinsel war früher Strafgefangenenlager und der schmale Zugang (bzw. in dem Fall wohl eher Ausgang) zur Insel wurde durch eine Linie aus Hunden bewacht.

Am Eaglehawk Neck ist übrigens auch ein super Tauchspot mit direkt dort gelegenem Dive Center. (Eaghlehawk Dive Center), die auch eine Übernachtungsmöglichkeit mit Camper anbieten.

Übernachtet haben wir auf dem NRMA Port Arthur Holiday Park. Ein super ausgestatteter Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten und dazu noch Feuerstellen an den einzelnen Stellplätzen.

Tag 13: Tasman Peninsula

Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Port Arthur ist natürlich die Port Arthur Historic Site, ein ehemaliges Strafgefangenenlager. Auf das Gelände kommt man nur mit Ticket und kann aber durchaus einen kompletten Tag zwischen den Ruinen verbringen. Da bei unserem Besuch das Wetter sehr regnerisch war, und die Ruinen für eine 5-jährige so mittelspannend sind, haben wir die Historic Site nicht besucht und sind stattdessen zur Remarkable Cave im Süden der Halbinsel gefahren.

Dann führte uns unsere Tasmanien Rundreise es auf dem „Scenic Drive“ in einem Loop über Nubeena wieder in den Norden bis zum Fossil Bay Lookout und den Blowhole direkt daneben. Der Scenic Drive wird seinem Namen unserer Meinung nach nicht gerecht und kann durchaus ausgelassen werden.

In Tasmanien werden Austern gezüchtet, weshalb man überall Schilder mit der Aufschrift „Fresh Oysters“ sieht. Wir haben bei Doo-lishus an der Pirates Bay Austern gegessen aber werden wohl einfach keine Fans davon.

Danach fuhren wir ein kleines Stückchen weiter bis südlich zum Tasman Arch und anschließend gab es noch einen sehr kurzen Walk zur Devils Kitchen. Beides beeindruckende Felsen-Küsten-Formationen.

Wir verließen anschließend die Tasman Peninsula in Richtung Norden, wo wir durch das süße Örtchen Richmond fuhren, das den Kolonialstil exzessiv lebt. Dort kann man über die älteste Brücke aus ganz Australien fahren.

Auf unserer Weiterreise ging es bei der Wicked Cheese Company vorbei, wo wir mit einer Käseplatte, Bier, Wein und heißer Schokolade verköstigten. Dann fuhren wir durch Hobart durch, um zu unserem Campground in Kingston zu gelangen, der ein echtes Bushcamp ist.

Tag 14: Bruny Island

Von Kingston aus fuhren wir nach Kettering, wo wir die Sealink-Fähre nach Bruny Island boardeten. Das Ticket hatten wir bereits am Tag vorher online gekauft.

Nach der kurzen Überfahrt waren wir auf der Nordinsel, die wir zügig durchquerten und auf der schmalen Verbindung zwischen Nord- und Südinsel anhielten, um den ersten Lookout zu besuchen.

Dann ging es weiter auf die Südinsel, wo wir in der hübschen Adventure Bay den nächsten Stop einlegten.

Anschließend starteten wir dort den Walk, der eigentlich 1,5 Stunden lang sein sollte. Da das aber ein Weg war, bei dem wir die gleiche Strecke wieder zurück gehen hätten müssen, haben wir uns am Ende für die Weiterführung dieses Walks entschieden. Dabei ging es gut 260 Höhenmeter steil den Berg hinauf. Dieser führte immer entlang der Küste, mit Blick auf das Meer. Letztendlich haben wir für den Walk 3,5 Stunden gebraucht, was sich aber absolut gelohnt hat. Auf diesem Walk hat man die Möglichkeit weiße Wallabys zu sichten. Wir hatten bei unserem Spaziergang allerdings kein Glück.

Die Fahrt nach South Bruny und zum dortigen Lighthouse hätten wir zeitlich nicht mehr geschafft. Wer sich das vornimmt sollte lieber mehrere Tage auf Bruny Island einplanen.

Die letzte Überfahrt der Fähre zurück zum Tasmanischen Festland ist um 7 pm. Die Warteschlange zur Fährauffahrt war bei unserer Ankunft dort sehr lange und wir hatten schon bedenken, ob wir überhaupt noch auf eine Fähre können, was aber glücklicherweise geklappt hat.

Gecampt haben wir an unserem letzten Abend der Tasmanien Rundreise wieder auf dem Big4 Hobart Airport Tourist Park, den wir auch schon bei unserer ersten Nacht in Tasmanien gebucht hatten.

Tasmanien Rundreise

Nach 2126,8 km verabschiedeten wir uns nach zwei Wochen von unserem treuen Campinggefährt und flogen am Tag 15 wieder zurück nach Adelaide.

Natürlich können auf so einer Rundreise noch viel mehr Punkte angefahren werden und wenn man kein kleines Kind dabei hat, gibt es andere, längere Walks, die superschön sind. Aber vielleicht kann unsere Reiseroute als Anregung und Planungshilfe dienen.

Campingplätze Tasmanien – Free Camping

Hier nochmal eine Übersicht unserer besuchten Campingplätze/Free Camping Plätze während unserer Tasmanien Rundreise:

Tag 1: Big4 Hobart Airport Tourist Park

Tag 2: Mount Field Nationalpark Campground

Tag 3: Queenstown Cabin & Tourist Park

Tag 4: Free Camping Norfolk Road/Savage River (Alternativ, wenn frei: Campingplatz in Corinna)

Tag 5: Peppermint Campground Arthur River

Tag 6: Forest Campground (Alternativ, wenn frei: Stanley Cabin & Tourist Park)

Tag 7: Mersey Bluff Caravan Park Devonport

Tag 8: Cradle Mountains Fishery & Camping (Alternativ, aber teurer: Discovery Parks)

Tag 9: Myrtle Park Camping & Recreation Ground

Tag 10: Policemens Point Ansons Bay

Tag 11: Big4 Iluka on Freycinet Holiday Park

Tag 12: NRMA Port Arthur Holiday Park

Tag 13: The Lea Bush Camping Kingston

Tag 14: Big4 Hobart Airport Tourist Park

Tasmanien Rundreise Karte

In der Karte findet ihr meine gesammelten Orte für eine Australien Reise. Alle Tipps für Tasmanien sind in der Farbe braun.

Tasmanien Rundreise

Liebe Grüße, Ina

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