Hi sweethearts! Wer meine Posts regelmäßig verfolgt weiß, dass ich kein Fan von aufwendigem Kochen bin. Im Alltag muss es bei mir super schnell gehen, weil ich einfach nicht die Geduld habe stundenlang auf mein Essen zu warten. Deswegen mache ich extremst selten Tofu. Denn Tofu dauert leider – in meinen Augen – circa 546 x länger, als ich ertragen kann. T (von jetzt an wird abgekürzt, sonst werd ich wahnsinnig) esse ich tatsächlich fast ausschließlich auswärts, z.B. wenn’s mich mal wieder in den Boxpark verschlägt, wo es richtig viel Auswahl an leckeren, veganen Tofu-Gerichten gibt. All dem zum Trotz wollte ich mich allerdings doch mal wieder an ein Tofu-Rezept machen, denn erstens liebe ich ihn und zweitens war’s eine Herausforderung für mich, ob ich ihn knusprig hinbekomme. Das ist meiner Meinung nach nämlich ein schwieriges Unterfangen. ABER ich habe es geschafft! Hier gibt’s den Guide, wie ihr euren Tofu knusprig bekommt.
Grundregeln für knusprigen Tofu
Art des Tofus
Seidig
Seidiger Tofu, auch als japanischer Tofu bekannt, ist seidig, cremig und hat den höchsten Wassergehalt. Fällt auseinander, wenn man ihn hält. Seidiger T sieht ungefähr wie eine Art Mozzarella aus und kann als dicke Sahne, Frischkäse oder Ricotta in Käsekuchen, Smoothies, Dips oder sogar Ravioli-Füllungen verwendet werden.
Regulär
Diese Art von T wird hauptsächlich in asiatischen Gerichten verwendet. Es ist etwas kompakter als seidiger T, aber dennoch weich. Normaler Tofu saugt leicht die Aromen von Saucen und Brühen auf und wird daher häufig in Nudelsuppen und Eintöpfen verwendet. Desweiteren wird regulärer Tofu verwendet für Aufstriche oder vegane Rühreier! Regulärer T zerbröckelt immer noch relativ leicht.
Fest
Von allen Tofusorten ist fester Tofu in Supermärkten am weitesten verbreitet. Fester Tofu ist ziemlich kompakt und wird oft in Flüssigkeit eingeweicht – die Menge hängt von der Art der Verpackung ab. Fester T ist wie Feta: Er zerbröckelt nicht, wenn man ihn in der Hand hält, ist aber leicht zu hacken. In der Küche ist fester Tofu die vielseitigste Tofu-Sorte. Er kann in der Pfanne gebraten, gebraten, frittiert, in einen Eintopf gegeben, als Füllung oder zur Herstellung von Aufstrichen verwendet werden.
Extra fest
Extra-fester Tofu hat weniger Wasser als fester Tofu und ist … fester als der feste T. Wer hätte das gedacht. Meist nimmt man extra festen Tofu zum Anbraten her, da er bei diesem Vorgehen nicht zerfällt.
Super fest
Super fester T kann leicht mit Fleisch verwechselt werden, weil er so dicht ist. Er ist nicht weit verbreitet, aber leicht zuzubereiten, da er nicht zerbröckelt und super einfach zu schneiden ist.
Fazit: Je fester der T, desto knuspriger wird er.
Trocknen, trocknen, trocknen
Es ist schwieriger festen oder extra festen T in „normalen“ Supermärkten zu bekommen, deswegen befinden sich in den meisten T. die wir uns schnell zulegen können noch relativ viel Wasser. Wie bei fast allem, was angebraten werden soll bzw auf die eine oder andere Weise knusprig und braun werden soll, ist es wichtig, Wasser aus dem Produkt zu entziehen. Wasser ist der Feind der Knusprigkeit! Deswegen muss in unserem Falle dem Tofu Wasser entzogen werden, bevor er gebraten wird. Und je mehr Wasser wir von der Oberfläche des Tofus entfernen können, bevor es in die Pfanne gelangt, desto schneller und effektiver bräunt es. (Dies ist auch der Grund, warum er nicht vor dem Kochen mariniert werden soll!) Dadurch ebenso besser wird der Kontrast zwischen dem knusprigen Äußeren und dem feuchten, zarten Inneren – so wie ich’s (und hoffentlich ihr auch) am liebsten mag bzw. mögt. Doch wie bekomme ich den Tofu super trocken? Ganz fancy (Hobby-)köche legen sich eine „Tofu-Presse“ für viel zu viel Geld zu. Jeder nicht-fancy Typ (wie ich) wickelt den T einfach in Küchenrolle ein und beschwert ihn für einige Minuten lang mit etwas Schwerem. Bei mir waren das drei verschiedene schwere Pfannen. Hab leider vergessen ein Foto zu machen – ugh. Ihr könnt aber natürlich alles mögliche als Beschwerer verwenden, alles was halt Sinn macht. Vielleicht doch lieber keinen Elefanten, könnte dann doch das ganze Unterfangen zerstören.
Einfrieren
Ein weiterer guter Tip ist, den T einzufrieren, bevor er verwendet wird. Das hab ich natürlich nicht gemacht. Ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, wo ich etwas „über Nacht“ gemacht habe… soweit denk ich nämlich nicht. Aber anscheinend kommt das brutal gut für die Konsistenz des T’s, wenn er wieder aufgetaut ist.
Speisestärke verwenden
Speisestärke ist super wichtig, um restliche Flüssigkeit aus dem Tofu zu entziehen. Die Stärke ist essentiell für eine schöne Kruste beim Anbraten.
Wie hab ich’s gemacht?
Ich habe ironischerweise seidigen T verwendet, da das der einzige war, der in meinem Supermarkt verkauft wurde. Außerdem hab ich den Tofu wie gesagt nicht eingefroren. Trotzdem war das Endergebnis erstaunlicherweise saugut! Ich habe den Tofu ca. 20 Minuten mit den Pfannen ausgepresst und dann mit Speisestärke mariniert. Das war zugegebenermaßen ein bisschen schwer, weil er erwartungsgemäß zerfallen ist. Aber was sollte ich machen! Danach wurde der Tofu auf ein mit Backpapier belegtes Blech gegeben, so hingedeichselt, dass es so aussah, als ob es schöne Würfelstückchen wären und dann ab in den Ofen für 20 Minuten. Da kam der T dann schon etwas gebräunt raus. Zu guter Letzt wurde der T dann noch in der Pfanne angebraten und mit anderem Gedöns serviert. Wie gesagt war ich mit dem Ergebnis jedoch mehr als zufrieden – der T war super knusprig! Deswegen mein Tip: wenn ihr keinen festen T habt oder das Einfrieren vergessen oder aus Faulhaut nicht gemacht habt, presst einfach the shit out of it, dann erst ab in den Ofen und dann erst anbraten. Funktioniert super!